Läßt die Schweiz den Goldpreis explodieren?

Volksabstimmung über Goldreserven der Schweiz.

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Die Schweiz hat eine direkte Demokratie. Alle Nase lang werden deshalb die Eidgenossen an die Urnen gerufen, um über wichtige Themen direkt abzustimmen. Ein Modell, das so schlecht nicht ist, und um das die Schweiz von vielen anderen beneidet wird.

Allerdings erweist die direkte Demokratie manchmal als „schwierig“, da einige Themen derart emotional besetzt sind, daß eine Abstimmung ohne tiefergehende Erläuterung und Beratung eigentlich keinen Sinn hat. So war das beim Thema Ausländerzuzug, bei dem sich die Schweizer für strengere Regeln ausgesprochen haben, auch gegen geltendes Recht im Verhältnis der Schweiz zu anderen EU-Ländern und deshalb zum eigenen Nachteil. Und so könnte es Ende November auch beim Thema Goldreserven kommen.

Abstimmung über Schweizer Goldreserven

Am 30. November sind 5 Millionen Schweizer Bürger aufgerufen, darüber abzustimmen, ob die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Goldreserven auf 20 Prozent aller Aktiva aufstocken soll und ob außerdem alle Goldreserven aus dem Ausland zurück in die Schweiz geholt werden sollen, bei einem gleichzeitigen Verbot, etwas von diesen Reserven jemals wieder zu kaufen.

Bei Gold setzt bei manchen Zeitgenossen leider der gesunde Menschenverstand aus. Der Glanz des Edelmetalls vernebelt vielen regelrecht den klaren Blick auf die Dinge. Das war schon immer so und wird sich wohl auch nicht mehr ändern, solange Menschen existieren. Die Jagd nach dem Gold liegt offenbar in den Genen, koste es, was es wolle.

Und so kann man wohl schon jetzt davon ausgehen, daß die Schweizer Ende November für die Initiative „Rettet unser Schweizer Gold – Volksvermögen schützen“ stimmen werden.

Goldbarren | © marog-pixcells - Fotolia.com
Goldbarren | © marog-pixcells – Fotolia.com

Goldpreis würde extrem anziehen

Kommt die Initiative tatsächlich durch mit ihren Forderungen, dann müßte die SNB innerhalb der nächsten 5 Jahre rund 1.800 Tonnen aufkaufen. Das entspricht rund 67 Prozent der weltweiten jährlichen Goldförderung. Bei diesem enormen Kaufdruck würde der Goldpreis geradezu explodieren. Die Goldhändler werden sich deshalb schon heute mit Blick auf Ende November die Hände reiben.

Wer ebenfalls der Meinung ist, die Schweizer werden für eine Erhöhung der eigenen Goldreserven stimmen, der könnte jetzt eine entsprechende, allerdings hoch spekulative Position an Gold in seinem Depot aufbauen. Statt auf echtes Gold sollte man dafür wohl besser auf Gold-CFDs oder Zertifikate zurückgreifen. Aber auch der ein oder andere physische Goldbarren kann nicht schaden, wobei man in dem Fall auf die erhöhten Kosten für Kauf, Verkauf und Handling achten muß. In jedem Fall sollte man nur mit Geld spekulieren, auf das man für längere Zeit und im Zweifel auch ganz verzichten könnte.

Wenn man das alles beachtet und jetzt in Gold investiert oder dies bereits getan hat, dann könnte die direkte Demokratie der Schweizer auch hierzulande dafür sorgen, das Anleger handfeste Früchte ernten dürfen.

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