Sportwetten bescheren den FinanzÀmtern hohe Einnahmen.
Die Lust an Sportwetten scheint in Deutschland ungebrochen zu sein. Allein von Juli bis Dezember 2012 haben die von Deutschen gesetzten Sportwetten den FinanzĂ€mtern Steuereinnahmen von rund 80 Mio. EUR beschert. Daran kann man ersehen, daĂ das GeschĂ€ft mit den Sportwetten brummt, denn die Anbieter mĂŒssen 5 Prozent der EinsĂ€tze versteuern. Demnach haben die EinsĂ€tze der Kunden bei ca. 3,2 Milliarden EUR gelegen.
Schwarzmarkt
Viele Sportwetten laufen allerdings schwarz ĂŒber die BĂŒhne. Schuld daran ist auch das komplizierte deutsche Recht zum Thema Sportwetten. Derzeit dĂŒrfen online Sportwettenanbieter offiziell nur in Schleswig-Holstein an den Start gehen. Da Lotto und GlĂŒckspiel LĂ€ndersache sind, entscheidet jedes Bundesland fĂŒr sich allein, welche Art von Wetten und welche Anbieter es zulĂ€sst.
AuĂer Schleswig-Holstein haben alle anderen LĂ€nder GlĂŒcksspiel im Internet weitgehend verboten. So sollen zwar 20 Online-Anbieter von Sportwetten zugelassen werden, Casino-Spiele und Online-Poker bleiben aber weiterhin untersagt. Das brachte die EU-Kommission auf den Plan und forderte eine Ănderung des deutschen GlĂŒcksspielstaatsvertrag. Wie das ausgehen wird, bleibt abzuwarten. Die MĂŒhlen in BrĂŒssel aber auch hierzulande mahlen bekanntlich langsam.
Liberalisierung
Derweil verlangen die Wettspielanbieter eine weitgehende Liberalisierung des deutschen GlĂŒcksspiel-Marktes. AuĂerdem sind ihnen die 5 Prozent Steuern auf den Spieleinsatz viel zu hoch. Sie bieten stattdessen als KompromiĂ eine Besteuerung des Brutto-Rohertrags an. Mit 20 Prozent könnten die Anbieter dabei durchaus leben.
Die Deutschen zocken derweil lustig weiter. Sportwetten sind beliebt. Auch weil man nicht wie beim Lotto blind auf ein Ergebnis tippen muĂ, sondern stattdessen sein Fachwissen einsetzen kann. GlĂŒck gehört allerdings auch dazu.
Quelle: SZ