Ein Blick auf Chinas Beitrag zur Spielewelt

Wer heute von China liest, wird entweder etwas über Pandas oder die Wirtschaftskraft der asiatischen Nation erfahren. Während das Bruttoinlandsprodukt des Landes in den vergangenen zehn Jahren um beeindruckende 10 Milliarden US-Dollar anstieg, soll es heute einmal nicht darum gehen. Vielmehr führt unser Blick auf die chinesischen Beiträge zur Spielewelt, die oftmals dafür sorgen, wie sie heute aussieht. Von Go über Keno haben sie noch heute großen Einfluss, sodass andere Spiele als beispielsweise in Europa im Fokus stehen. Eine Analyse.

Lange Geschichte der Spiele in China

Veikkaus_Keno | Bild: Santeri Viinamäki
Veikkaus_Keno | Bild: Santeri Viinamäki [CC BY-SA 4.0]
Während die Weltwirtschaft China erst seit einigen Jahrzehnten beachtet, sind die Spiele des Landes seit weit über Tausend Jahren ein großer Erfolg. Ein Beispiel hierfür ist Go, das mit „Umzingelungsspiel“ übersetzbar ist, und aus China stammt. Es handelt sich um ein Brettspiel für zwei Spieler, bei dem es vor allem auf die richtige Strategie ankommt. Im asiatischen Raum erlangte es laut ZEIT recht schnell große Beachtung. Vor allem Japan und Korea sorgten für größere Popularität, auch wenn niemand genau sagen kann, wann das Spiel entstand. Erste vermeintliche Aufzeichnungen belegen eine vergleichbare Spielform im 4. Jahrhundert v. Chr. Lange Zeit später, ab dem 20. Jahrhundert, erlangte Go auch seine heutige Beliebtheit in anderen Gebieten der Erde, die nicht zu Ostasien gehören. Insbesondere in Deutschland erfreute sich das Brettspiel höchster Beliebtheit und zählte laut den 2000 veröffentlichten Zahlen von Mind Sports Online die meisten Spieler in Westeuropa. Laut der britischen Go Association stieg die Zahl der weltweiten Spieler immer weiter an und erreichte 2013 über 60 Millionen. Von dieser großen Anzahl besaßen die meisten Spieler noch immer eine asiatische Nationalität.

Ein weiteres überaus beliebtes, aus China stammendes Spiel, ist Keno. Das Lotto-ähnliche Konzept zieht auf ganz natürliche Art auch viele Interessenten an, die ansonsten wenig mit ostasiatischen Spielen anfangen können. Entsprechend ist es möglich, bei Online Casinos wie Betway Keno zu spielen, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Während das Wort „Keno“ selbst lateinische oder französische Wurzeln aufweist, soll das Spiel Legenden zufolge eine antike Stadt in der Kriegszeit gerettet haben und mit seiner Bekanntheit einen Beitrag dazu geleistet haben, die Chinesische Mauer zu errichten. Die Lotterie-Geschichte von China begann unterdessen erst im Jahr 1847, als Macaus Lotteriebetreibern durch die portugiesische Regierung eine offizielle Lizenz erteilt wurde. Was heute die Fußball-Resultate des aktuellen Bundesliga-Spieltags sind, waren damals die Keno-Ergebnisse. Per Brieftaube wurden diese aus den großen Metropolen in die umliegenden Städte geschickt. Europa erreichte Keno unterdessen erst deutlich später, als chinesische Immigranten das Spiel über den Pazifik mitführten, ehe sie im 19. Jahrhundert die erste transkontinentale Eisenbahn erbauten. Bis zum Jahr 1866 wurde das Spiel bereits so populär, dass es in den Vereinigten Staaten regelmäßig gespielt wurde. Im texanischen Houston wurde es bereits konsequent Keno genannt.

Chinesischer Einfluss in der Moderne

Game Controller | Foto: Tookapic, pexels.com, CC0 License
Game Controller | Foto: Tookapic, pexels.com, CC0 License

Neben der Historie liegt ein Großteil der modernen Spielewelt ebenfalls in China beheimatet. Diese unterscheidet sich dabei merklich von den westlichen Einstellungen und Präferenzen. Neben den oben erwähnten Spielen sind das in Europa beliebte Mahjong und Baccarat in China besonders beliebt. Auch Baccarat ist heutzutage ein traditionelles Casinospiel, in dem es mehr oder minder auf Glück ankommt, wie es bei den Lottoziehungen ebenfalls der Fall ist. Ansonsten liegt der Fokus in China nicht besonders überraschend vor allem auf Videospielen, die in den letzten Jahren dank des Aufkommen des eSports massiv an Popularität gewonnen haben. Diverse große Titel wurden in der Volksrepublik entwickelt. Zu ihnen gehören beispielsweise Batman: Vengeance, BioShock, Clash of Kings, diverse Final Fantasy Versionen oder auch das Videospiel des beliebten Mehrspieler-Klassikers Uno.

Da der eSport bei den Asienspielen (vergleichbar mit Olympischen Spielen, jedoch ausschließlich mit Teilnehmern vom asiatischen Kontinent) als eine Demonstrationssportart aufgenommen wurde, stieg die Bekanntheit und die Reichweite vor allem auch in China deutlich an. Vor allem in den vergangenen Monaten konnte die Branche in China einen Erfolg nach dem anderen feiern. So verfolgten am 8. Juli rund 20.000 Zuschauer im Dalian Sports Center Stadium ein Event namens League of Legends Rift Rivals, wo das populärste eSport-Game der Welt bei einem regionalen Event zum Einsatz kam. Am gleichen Tag besuchten 18.000 Fans die Mercedes-Benz Arena in Shanghai das Spring Season Finale der King Pro League 2018. Hierbei handelt es sich spannenderweise um ein Mobile-Spiel namens King of Glory, das trotz der offensichtlichen Limitierungen des Smartphones gegenüber dem PC-Gaming dennoch große Zustimmung des Publikums findet. Schadend war es mit Sicherheit auch nicht, dass ein chinesisches LoL-Team wenige Zeit später den Weltmeistertitel in Paris erobern konnte. Es zeigt das enorme Potential, das in China steckt, nicht nur wenn es um den eSport geht. Vielmehr war die Nation seit jeher ein attraktives Ziel für Spiele und deren Entwickler, wie die Historie unterstreicht. Es ist davon auszugehen, dass sich dies auch in den kommenden Jahrhunderten nicht verändern wird.