Kommt es zu Engpässen beim Bargeld?

Streik der Geldkuriere sorgt für Probleme bei der Bargeld Versorgung.

Deutschland ist das Land des Bargeldes. Während in anderen Ländern ist bereits seit einiger Zeit völlig normal selbst kleinste Beträge, wie bspw. beim Zeitungholen am Kiosk oder in der Eisdiele mit der Karte zu bezahlen, werden hierzulande die meisten Zahlvorgänge noch immer mit barer Münze und Euro Scheinen abgewickelt. Die Deutschen hängen am Bargeld, Zahlungen per girocard (früher EC Card), Kreditkarte oder gar ganz neumodisch per App über das Smartphone bleiben rar. Zwar haben in den letzter Zeit auch die Discounter, wie Lidl und Aldi technisch nachgerüstet und können nun auch zahlreiche Zahlungsvarianten neben dem Bargeld anbieten und dies wird immer häufiger von den Kunden auch genutzt, die Zahlung von Kleinstsummen im Kiosk, Imbiss oder am Marktstand erfolgt trotzdem weiter mit Bargeld.

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Streik der Geldkuriere

Doch diese Liebe zum Cash könnte sich nun rächen. Die Geldkuriere sind in den Streik getreten und es drohen deshalb Probleme bei der Bargeld-Versorgung.

Der Zeitpunkt für diesen Streik ist äußerst ungünstig gewählt, zumindest aus Sicht der Kunden und Banken. Für die Geldkuriere und ihre Gewerkschaft verdi dagegen könnte es gar nicht besser laufen. Denn nach den unregelmäßigen Arbeitstagen durch Weihnachten, Silvester und die Wochenenden sind manche Geldautomaten bereits leer und können nun nicht rechtzeitig wieder mit frischem Geld bestückt werden. Auch Banken und Geschäfte müssen ohne Geldlieferungen bzw Abholungen der Tages-Einnahmen auskommen.

Bargeld aus dem Geldautomat | Foto: 3dman_eu, pixabay.com, CC0 Creative Commons
Bargeld aus dem Geldautomat | Foto: 3dman_eu, pixabay.com, CC0 Creative Commons

Verdi möchte mit diesem Streik die Arbeitsbedingungen für rund 12.000 Beschäftigte der Geld- und Wertdienst-Branche verbessern.

Vorerst keine ernstzunehmenden Probleme

Da viele Geldtransportunternehmen gleichzeitig bestreikt wurden, sind die Auswirkungen besonders stark zu spüren. Trotzdem wird es aufgrund dieses Streiks nicht zu ernsthaften und flächendeckenden Problemen bei der Versorgung mit Bargeld kommen. Trotzdem werden manche Geldautomaten kurzfristig ihren Dienst einstellen müssen.

Die Bundesvereinigung Deutscher Deutscher Geld- und Wertdienste geht nicht davon aus, dass es zum Zusammenbruch der Bargeldversorgung in Deutschland kommt. Dafür ist der Streik der Geldkuriere noch zu harmlos. Erst wenn die Geldtransportunternehmen alle gleichzeitig und für eine längere Zeit von bspw. mehreren Wochen bestreikt würden, dann würde man schnell die Auswirkungen zu spüren bekommen.

Trotzdem ist es nie verkehrt, immer eine gewisse Menge Bargeld im Haus oder Portemonnaie zu haben und sich auch einmal mit dem Thema Notvorrat für außergewöhnliche Fälle* zu beschäftigen. Das ist keine Panikmache und man sollte dies auch nicht übertreiben, im Fall der Fälle ist man aber dann gut gerüstet.

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[Letzte Aktualisierung am 23.07.2024 um 04:35 Uhr / * = werbender Link (Affiliate) / Bilder von der Amazon Product Advertising API]